Die Stadtkernarchäologie ist ein Spezialgebiet der Archäologie, die sich mit den Hinterlassenschaften von Menschen in Städten oder dichtbesiedelten Ortskernen beschäftigt, die über einen langen Zeitraum hinweg bewohnt waren. Dicht bebaute und auch immer wieder von Neu- und Umbauten geprägte Ortskerne geben die Möglichkeit anhand ihrer vielen verschiedenen Bodenschichten und vergangenen Bausubstanz die Geschichte des Ortes über Jahrhunderte hinweg näher kennen zu lernen.
Ausgrabungen in Bereichen denkmalgeschützter oder historischer Gebäude, wie z.B. Kirchen, Klöstern und Stadtbefestigungen bieten oftmals eine einmalige Gelegenheit Um-, An- und Neubauten in der historischen Bausubstanz festzustellen, sowie Vorgängerbauten oder eine anderweitige Benutzung der Baulichkeiten und ihren Umgebungen in der Vergangenheit aufzuzeigen. Zudem können auch geschichtliche Ereignisse, die bislang durch historische Schriftquellen oder mündliche Überlieferung bekannt waren, in manchen Fällen durch archäologische Funde und Befunde bestätigt werden.